KW 47

Ampel-Aus:  Möglicherweise kommt es am 23. Februar 2025 zu Neuwahlen. Die Weichen dafür haben SPD, Grüne und die Unionsparteien diese Woche gestellt. Als Termin für die dafür notwendige Vertrauensfrage durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird der 16. Dezember 2024 genannt. Klarheit ist geboten, denn die Novelle des Baugesetzbuchs und der Gebäudetyp E sowie die Verlängerung der Mietpreisbremse und steuerliche Regelungen sind noch nicht in Kraft getreten. Der Bundestag wird bis zu seiner Auflösung normal weiterarbeiten. Die Unionsfraktion will aber vor der Vertrauensfrage nur über wenige Projekte im Bundestag beraten, so wird damit gerechnet, dass der Nachtragshaushalt 2024 in den Haushaltsausschuss zurück überwiesen wird, schreibt tagesschau.de. Allerdings geht der neue Bundesfinanzminister Jörg Kukies nicht davon aus, dass es zu einer Haushaltssperre kommt. 

Eine Haushaltssperre könnte Auswirkungen auf Fördermittel im Wohnungsbau und Bauvorhaben haben, zeichnet haufe.de mögliche Folgen auf. „Es wäre verantwortungslos, faktisch schon getroffene Zusagen auch für das Jahr 2025 jetzt aufzukündigen“, sagt ZIA-Präsidentin Iris Schöberl. Ähnlich äußert sich Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). Auch der angeschlagene Wohnungsbau sei auf planbare Rahmenbedingungen angewiesen: „Die Menschen, die bauen wollen und Förderungen dafür benötigen, dürfen nicht enttäuscht werden.“ Knapper Wohnraum ist nicht nur ein soziales, sondern auch gesamtwirtschaftliches Problem, mahnt der Sachverständigenrat Wirtschaft („Wirtschaftsweise“) in seinem Jahresgutachten. In den vergangenen 15 Jahren seien die Preise stark angestiegen. Gerade in Ballungsräumen und wirtschaftlich starken ländlichen Regionen habe die Wohnraumnachfrage stark angezogen. Gleichzeitig seien dort zu wenig zusätzliche Wohnungen geschaffen worden. Die Ökonominnen und Ökonomen raten dazu, dass eine restriktive Mietenregulierung nur temporär gelten soll und zwingend mit Maßnahmen zur Erweiterung des Wohnraumangebots einhergehen. Um die Anreize zu stärken, sollte die Mietpreisbremse nach 2028 nicht mehr verlängert werden. Gleichzeitig sollten einkommensschwache Haushalte beim Zugang zum Wohnungsmarkt durch Wohngeld und Sozialwohnungen unterstützt werden.
 

US-Wahlen: Auch die politische Situation in den USA sorgt für Ungewissheit. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump wird im Januar erneut ins Weiße Haus einziehen. Während des Wahlkampfs kritisierte Trump die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Der Zinssenkungszyklus der Fed könne schon im zweiten Quartal 2025 wieder enden, schreibt finanzen.net. EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann rechnet laut Reuters damit, dass die Inflation auf beiden Seiten des Atlantiks befeuert werden könnte. ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski geht im Podcast Backstage Baufinanzierung davon aus, dass es in den USA weniger Zinssenkungen geben könnte, als der Markt aktuell eingepreist hat. Er betont, dass Prognosen derzeit schwer möglich sind. Der Wirtschaftswissenschaftler geht davon aus, dass es zu Schwankungen bei den Bauzinsen kommen wird,„ich sehe aber keinen strukturellen Trend in eine der beiden Richtungen”.

Immobilienpreis-Index: Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin bei der Prohyp: „Zum ersten Mal seit Anfang des Jahres sind die Immobilienpreise in Deutschland nicht gestiegen. Und das nicht nur beim Durchschnitt in Deutschland, sondern flächendeckend über die einzelnen Bundesländer hinweg. Tatsächlich beobachten wir in einigen Metropolen sogar, dass leichte Rückgänge beim Preis zu verzeichnen sind. Bei weiterhin stabilen Bauzinsen um die 3,3 % für 10 Jahre Zinssicherheit und einer Verschnaufpause bei den Immobilienpreisen eröffnet sich zum Ende des Jahres für Kaufinteressierte ein spannendes Fenster. Gleichzeitig merken wir weiterhin, dass Deutschland Lust auf Immobilien hat. Daher gehen wir mittelfristig weiter von leicht steigenden Immobilienpreisen aus.“

Kapitalanlage: Die Ausgangslage für einen Immobilienkauf ist derzeit günstiger als noch vor einem oder zwei Jahren. Das veranschaulicht eine Grafik auf tagesschau.de, die die Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland abbildet. Gerade für eine Kapitalanlage sei ein guter Zeitpunkt, sagt Tobias Just, Professor für Immobilienwirtschaft an der Universität Regensburg. Bei der Suche ist auf Faktoren wie Zustand, Ort und Größe der Wohnung zu achten. Der Immobilienexperte weist darauf hin, dass kleinere Wohnungen
ein breiteres Mieterklientel ansprechen, weil sie sowohl für junge Menschen als auch für Ältere interessant sind. Zeigen Sie die Reihe von Vorteilen auf, die sich für Kapitalanlegerinnen und Kapitalanleger mit der Zeit summieren, wie zum Beispiel die Steueroptimierung, der Hebeleffekt von Fremdkapital und vieles mehr.

Aus gutem Grund… sollte man bei Förderanträgen zügig handeln. „Wer plant, Förderprogramme beispielsweise der KfW-Bank oder des BAFA zur Finanzierung einer neuen Heizung oder für die energetische Modernisierung in Anspruch zu nehmen, sollte jetzt aktiv werden“, sagt Haus & Grund-Verbandspräsident Kai Warnecke. Denn bereits bewilligte Mittel würden auch während einer vorläufigen Haushaltsführung ausgezahlt. Es geht dabei auch darum, Stabilität in unruhige Zeiten zu bringen. Warum noch warten, wenn die Unterlagen bereit liegen?
Quelle Prohyp