Zinsentwicklung: Nach herausfordernden Zeiten erholt sich der Immobilienmarkt in Deutschland zusehends. Das zeigt sich an der Nachfrage nach Baufinanzierungen, die seit Jahresbeginn 2024 deutlich gestiegen ist. Ein Grund dafür sind die Bauzinsen für 10-jährige Darlehen, die im November 2024 auf einem Jahrestiefstwert von rund 3,3 % lagen. Ein weiterer Grund ist, dass die Immobilienpreise trotz Anstieg aktuell noch unter den Höchstwerten von 2022 liegen. In einem Rückblick weist Mirjam Mohr, Vorständin der Interhyp-Gruppe, darauf hin, dass es in diesem Jahr einen Stimmungsumschwung unter den Kaufinteressentinnen und Kaufinteressenten gab: Erstmals seit der Zinswende 2022 halten wieder mehr Menschen den Wunsch nach der eigenen Immobilie für besser erreichbar.
Derzeit bringen die politische Situation in den USA mit der neuen Trump-Regierung und das Aus der Ampel-Regierung Unsicherheiten mit sich – auch was die Entwicklung der Bauzinsen angeht. Eine langfristige Prognose der Bauzinsen ist aktuell schwierig. Die Mehrheit des von uns befragten Bankenpanels prognostiziert bis zum Frühjahr 2025 Bauzinsen in einem Korridor zwischen 3% und 3,5 % für 10-jährige Darlehen. Die Erwartung mehrerer Zinssenkungen durch die EZB hat die Kapitalmarktzinsen bereits deutlich nach unten gedrückt. Wir gehen davon aus, dass die Bauzinsen selbst dann nicht stark weiter fallen, wenn die EZB den Leitzins noch ein paar Mal reduziert. Abwarten und auf stark fallende Bauzinsen zu spekulieren, ist keine Option. Kundinnen und Kunden, die noch unsicher sind, welche Immobilie für die eigenen Wünsche geeignet ist, können jetzt unsere Immobilien-Suchmaschine nutzen, auf der über 350.000 Anzeigen auf rund 50 Plattformen gefiltert werden.
Wahlkampf: Am 23. Februar 2025 wird ein neuer Bundestag gewählt. Die Krise im Wohnungsbau und der Mangel an Wohnraum sind drängende Probleme, die eine künftige Regierung zu bewältigen haben wird. Die Union hat angekündigt, die Wohnpolitik „wieder liberalisieren“ zu wollen, schreibt die WirtschaftsWoche. So soll die Ende 2025 planmäßig auslaufende Mietpreisbremse nicht weitergeführt werden. Ein Gesetzesentwurf des Bundesjustizministeriums, der eine Verlängerung der Mietpreisbremse bis 2028 vorsieht, wird wohl nicht mehr in den Bundestag kommen, erläutert zdf.de. Als Anreiz zum Bauen schwebt der CDU/CSU eine Kombination aus Steueranreizen, Förderprogrammen und Kostensenkungen vor. Die Sonderabschreibung für bezahlbaren Wohnungsbau soll ausgeweitet und Bürokratie abgebaut werden. Außerdem soll das Bauordnungsrecht „entschlackt“ werden und das Bauministerium mit mehr Kompetenzen und finanziellen Mitteln ausgestattet werden.
Impulse: Das Bauministerium von Klara Geywitz (SPD) teilte diese Woche mit, dass es für 2024 von 265.000 Wohnungsfertigstellungen ausgeht, meldet das Handelsblatt. Das zu Beginn der Legislaturperiode selbst gesteckte Ziel liegt bei 400.000 neu gebauten Wohnungen pro Jahr. Mit zehn „Impulsen der Bauindustrie“ macht der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) Vorschläge, wie der Wohnungsbau angekurbelt werden könnte. Zu den Forderungen, die auch private Haushalte betreffen, gehören eine verlässliche Förderpolitik und Anreize zur Bildung von Wohneigentum. Konkret soll der erste Eigentumserwerb stärker als bisher unterstützt und eigenkapitalunterstützende Darlehen bereitgestellt werden. Sie werden sicher immer wieder die Frage gestellt bekommen, wie viel Eigenkapital Käuferinnen und Käufer mitbringen sollen. Natürlich sind auch 100 %-Finanzierungen möglich. Diese machen seit Jahresbeginn 2024 rund 11 % aller über die Interhyp-Gruppe abgeschlossenen Finanzierungen aus. Sie eignen sich aber nur für Menschen mit hohem, gesichertem Einkommen.
Aus gutem Grund… sparen Menschen. Bei einer Umfrage des Verbands der Privaten Bausparkassen gaben über 50 % der 2.000 Befragten an, für die Altersvorsorge zu sparen. Das Sparmotiv „Wohneigentum“ sei gegenüber dem Vorjahresmonat um 11 Prozentpunkte auf 33 % zurückgegangen. Nun ist die Frage, ob gerade jüngere Menschen bei ihren Sparmotiven so trennscharf zwischen „Altersvorsorge“ und „Wohneigentum“ unterscheiden. Zumal auch eine Immobilie eine Altersvorsorge darstellen kann. Erläutern Sie Ihren jüngeren Kundinnen und Kunden, dass gerade durch einEigenheim eine finanzielle Unabhängigkeit im Alter entstehen kann, vor allem, wenn die Baufinanzierung bis zum Renteneintritt vollständig getilgt ist.