KW 8

Immobilienpreise
Der Rat der Immobilienweisen prognostiziert in seinem Frühjahrsgutachten  für das laufende Jahr den Bau von 230.000 neuen Wohnungen. Initiator des Gutachtens ist der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft (ZIA). Im vergangenen Jahr sind den Schätzungen zufolge rund 260.000 neue Wohneinheiten entstanden – Ziel waren erneut 400.000. Die Immobilienweisen sprechen von einer „tiefgreifenden Krise“ auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Diese sei durch eine deutliche Diskrepanz zwischen dem hohen Bedarf an Wohnungen und der geringen Bautätigkeit gekennzeichnet und spiegele sich in steigenden Mieten und Kaufpreisen wider, schreibt das Handelsblatt.

Für Gesamtdeutschland sind die Preise im Januar 2025 im Vergleich zum Vormonat um 0,2 % gestiegen – seit Januar 2024 sind es nun 4 %. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich in den Metropolen: Auch in Berlin (+0,3 %), München (+0,5 %), Frankfurt (+0,6 %), Hamburg (+0,5 %) und Stuttgart (+0,4 %) haben die Preise im Januar angezogen. Sowohl ältere Bestandsimmobilien (Baujahr vor 1990) legten leicht zu (+0,1 %), als auch die Preise für Objekte, die nach 2010 gebaut wurden (+0,3 %).

Anschlussfinanzierung
Nicht nur, wer 2015 eine Immobilie mit einer zehnjährigen Zinsbindung gekauft hat, sollte sich jetzt mit dem Thema Anschlussfinanzierung befassen. Nach Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) wurden 2015 im Durchschnitt Darlehen in Höhe von 209.000 Euro zu einem Zinssatz von 1,8 % aufgenommen, berichtet Zeit Online. Den vdp-Daten zufolge sicherten sich die Käuferinnen und Käufer den festen Zinssatz damals für durchschnittlich 13 Jahre und tilgten monatlich zunächst 3,12 % der Kreditsumme – es dürfte also bei einigen Käuferinnen und Käufern in den nächsten Jahren soweit sein. Für alle, die in der Niedrigzinsphase eine Finanzierung abgeschlossen haben und für die nun das Thema Anschlussfinanzierung ansteht, erscheinen die Zinsen möglicherweise immer noch sehr hoch. Sprechen Sie deshalb Bestandskundinnen und Bestandskunden an, um ihnen Sorgen zu nehmen: In der Niedrigzinsphase abgeschlossene Finanzierungen wurden meist konservativ geplant, mit langen Zinsbindungen und hohen Tilgungen. Dank der hohen Tilgung bleibt in vielen Fällen eine spürbar geringere Restschuld für die Anschlussfinanzierung übrig. Interessant kann auch eine Neueinwertung des Objekts sein. Sie kann einen niedrigeren Beleihungsauslauf und somit ggf. bessere Konditionen im Vergleich zur reinen Prolongation zur Folge haben.

Umland
Wie das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW) kürzlich ermittelt hat, sind im Speckgürtel die Kaufpreise für Wohnungen insgesamt im Schnitt um 0,6 % gesunken, die Mieten dagegen um 4,5 % gestiegen. Die Wirtschaftswoche hat sich vor diesem Hintergrund angesehen, inwiefern sich der Umzug aufs Land auch für Selbstnutzerinnen und Selbstnutzer lohnen kann. Denn anders als in guten Innenstadtlagen ist ein langjähriger Wertzuwachs einer Wohnung oder eines Hauses im Umland nicht automatisch vorprogrammiert. Bei der Beratung können Sie mit Ihrer Expertise punkten. Rechnen Sie mit Ihren Kundinnen und Kunden das Vorhaben Umzug ins Umland im Detail durch. Es geht dabei um Fragen wie die Infrastruktur, aber auch, ob Ihre Kundinnen und Kunden künftig zur Arbeit pendeln werden und wie sich der finanzielle Vorteil auf lange Sicht beläuft. Aber was besonders zählt: Beim Eigenheim ist die emotionale Rendite relevant, weniger die tatsächliche.

Aus gutem Grund… 
könnte ein Pilotprojekt aus Hamburg richtungsweisend für den Wohnungsbau sein. Denn durch bedarfsgerechtere Standards, effizientere Planungs- und Managementprozesse sowie schnellere Genehmigungen können im Wohnungsneubau bis zu 2000 Euro brutto pro Quadratmeter Wohnfläche eingespart werden. Das ist das Ziel des „Hamburg Standard”, über den der NDR berichtet. Im Schnitt fallen zurzeit bei Neubauten Kosten von rund 4600 Euro pro Quadratmeter an. 1000 Euro Baukosten je Quadratmeter schlagen sich in monatlich 4 Euro Miete nieder, schreibt die FAZ. Am meisten lasse sich über die Baustandards einsparen. Als Beispiel wird der Verzicht auf einige DIN-Normen angeführt, wie z. B. das Weglassen von Trittschalldämmung auf Balkonen und Dachterrassen. Die Vorschläge sollen jetzt in einem Pilotprojekt erprobt werden, bei dem 1900 neue Wohnungen entstehen.

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