KW 9

Baugenehmigungen
Die Zahl der Baugenehmigungen ist im Jahr 2024 stark zurückgegangen. 215.900 Wohnungen wurden genehmigt, das sind 16,8 % oder 43.700 Wohnungen weniger als im Vorjahr, geht aus den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Die Zielmarke der Bundesregierung lag bei 400.000 Neubauten jährlich. Ein Hoffnungsschimmer ist, dass sich der Rückgang der Genehmigungen im zweiten Halbjahr verlangsamt hat. Weniger neue Wohnungen, nämlich 187.600, waren zuletzt im Jahr 2010 genehmigt worden, schreibt das Handelsblatt. Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen hat sich von einem punktuellen Metropolenproblem zu einer nationalen Misere ausgeweitet, schreibt Die Zeit. Die hohen Wohnkosten schadeten nicht nur den Mieterinnen und Mietern, sondern auch der Volkswirtschaft. Unternehmensverbände warnen, dass es in Städten mit hohen Mieten immer schwieriger sei, neue Mitarbeiter oder Azubis anzuwerben. 

Dennoch spielte das Thema Wohnen keine große Rolle im Wahlkampf. Der Kommentator des Spiegel fordert, der Staat könnte selbst Wohnungen bauen: „Ein nächster Kanzler könnte die Mission ausgeben, der Staat solle in den nächsten vier Jahren eine Million Wohnungen bauen. Das würde Milliarden kosten, aber eine Perspektive schaffen: Die Wohnkosten könnten innerhalb der kommenden zehn Jahre sinken. Die Investitionen könnten sich zudem rechnen. Menschen würden wieder dort hinziehen, wo die guten Jobs sind. Neues Wirtschaftswachstum wäre die Folge.” Der Kommentator der Wirtschaftswoche wiederum schreibt, wer sich Wohneigentum zulegen will, sollte nicht auf politische Versprechen spekulieren. „Gerade in einer Zeit politischer Umbrüche wie jetzt gibt das eigene Haus, die eigene Wohnung Sicherheit. Solange wir in einer Demokratie leben, ist das private Eigentum an Immobilien geschützt.” 

Förderungen
Wer eine Wohnung baut und anschließend vermietet, profitiert stärker von Förderprogrammen als Selbstnutzerinnen und Selbstnutzer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Empirica-Studie im Auftrag der Landesbausparkassen. Darin heißt es: „Selbstnutzer werden aktuell zwar gefördert, allerdings nicht beim Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum. Gefördert wird ausschließlich die Verbesserung der Energieeffizienz. Das mag richtig und wichtig sein, hilft aber keinem Schwellenhaushalt über die Einkommens- und Eigenkapitalhürde hinweg.” Als Vergleich dienen die Jahre zwischen 2018 und 2021, als es das Baukindergeld gab. Beim Baukindergeld gab es im Mittel eine Förderung von 19.000 Euro, fasst das ZDF zusammen, doch diese Förderung gibt es nicht mehr. Neue Mietwohnungen werden über die degressive Abschreibung (AfA) mit aktuell 18.000 Euro subventioniert. 

Immobilienkauf
Vermutlich erhalten auch Sie immer wieder die Frage, wann der „richtige Zeitpunkt“ für den Immobilienkauf ist. Die klare Antwort von Mirjam Mohr, Vorständin der Interhyp-Gruppe, in der Welt am Sonntag: Besser wird das Umfeld nicht. Wer jetzt ein Kaufangebot vorliegen hat, sollte nicht warten. Generell können sich Kaufinteressierte bis zum Frühjahr auf schwankende Zinsen in einem Korridor zwischen 3 % und 3,5 % einstellen. Daher sollten Käuferinnen und Käufer die Angebote der Banken vergleichen. Hier schlägt sich Ihre Expertise nieder. Wer die Finanzierung auf ein sicheres Fundament stellt und alle für die Bank nötigen Unterlagen zusammenträgt, kann bei kurzfristigen Zinsänderungen schneller handeln und dadurch Geld sparen.

Aus gutem Grund… 
Dürfen sich die Bewohnerinnen und Bewohner von Ulm freuen. Sie leben in der Stadt mit der höchsten Lebensqualität in Deutschland. Für die Bewertung hat das Wirtschaftsinstitut Prognos 28 Kriterien in den fünf Kategorien Ökologie, Mobilität, Soziales, Arbeit und Digitalisierung angelegt. Darunter fallen der ÖPNV, die Feinstaubbelastung, Angebotsmieten, Kitaplätze und der Arbeitsmarkt oder der Grad der Digitalisierung. An diesen Kategorien macht das Institut fest, wie viel Lebensqualität eine Stadt ihren Bewohnern schon heute bietet und wie gut sie auf die Herausforderungen der Zukunft eingestellt ist, schreibt das Handelsblatt. Im Dynamikranking, das misst, wie schnell sich eine Stadt entwickelt, liegen die ostdeutschen Städte Jena und Chemnitz vorne. Kleinere Universitätsstädte wie Ulm, Chemnitz oder Jena können für Kapitalanlegerinnen und Kapitalanleger im Vergleich mit den Metropolen eine gute Alternative sein. Die Kaufpreise sind vergleichsweise günstiger und auch hier steigen die Mieten.

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