KW 13

Bundestag beschließt Schuldenpaket und Grundgesetzänderung
Der Bundestag hat am Dienstag dem milliardenschweren Finanzpaket von Union und SPD zugestimmt. Mit Zweitdrittelmehrheit wurde eine Grundgesetzänderung beschlossen. Der Bundesrat hat heute, am Freitag, den 21. März 2025, seine Zustimmung erteilt. Ausgaben für Verteidigung und Sicherheit werden ab einer bestimmten Höhe von der Schuldenbremse ausgenommen. Beschlossen wurde auch ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für Infrastrukturausgaben. Nur, wenn aus dem Bundeshaushalt 10 % für Investitionen ausgegeben werden, darf für zusätzliche Investitionen auf das Sondervermögen zurückgegriffen werden. Von den 500 Milliarden werden 100 Milliarden für den Klima- und Transformationsfonds (KTF) genutzt, mit dem derzeit Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung unterstützt werden. 

Ökonominnen und Ökonomen rechnen damit, dass die zusätzlichen Milliarden-Ausgaben die Konjunktur sichtbar beleben werden. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwartet 2026 ein Zusatzwachstum von 0,7 % des Bruttoinlandsprodukts und erhöht seine Prognose für das kommende Jahr deswegen auf 1,5 % Wirtschaftswachstum. (Tagesschau, ifw Kiel, ZDF heute)

Bundesanleihen und Bauzinsen
Die Aussicht auf höhere Staatsschulden treibt die Renditen am deutschen Anleihemarkt an. Investoren lassen sich das künftig höhere Risiko durch höhere Zinsen bezahlen. ING Chefvolkswirt Carsten Brzeski geht davon aus, dass die Renditen 10-jähriger Anleihen in den nächsten Quartalen die 3 %-Marke überschreiten werden. Weil die Bauzinsen sich an der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe und an der Pfandbrief-Rendite orientieren, sind diese in den letzten Tagen gestiegen. Von einem Niveau wie 2023, als die Zinsen für zehnjährige Darlehen zeitweise bei deutlich über 4 % lagen, sind wir aktuell immer noch entfernt. Die Expertinnen und Experten des Interhyp-Bankenpanels gehen mehrheitlich davon aus, dass sich die durchschnittlichen Zinsen für 10-jährige Darlehen in den kommenden Wochen voraussichtlich um die 3,5 %-Marke seitwärts entwickeln werden.

Chancen für Kaufinteressierte
Für Kaufinteressierte ist der Immobilienmarkt nach wie vor attraktiv. Die Immobilienpreise liegen in vielen Städten unter ihren Spitzenwerten aus dem Jahr 2022. Verkäuferinnen und Verkäufer und Käuferinnen und Käufer begegnen sich auf Augenhöhe. Gerade für Bestandsimmobilien ist der Markt so gesund wie lange nicht mehr. Abwarten und auf sinkende Zinsen setzen ist keine gute Strategie. Da laut einer aktuellen Immowelt-Auswertung 36,8 % der im letzten Jahr angebotenen Immobilien eine Energieeffizienzklasse schlechter als E haben, sollten Kaufinteressenten ihren Verhandlungsspielraum nutzen. ( Immowelt)

Bauindustrie
Bringt das Investitionspaket den ersehnten Aufschwung für die Bauindustrie? Der aktuelle Datev-Mittelstandsindex geht davon aus, dass sich die Lage vieler kleiner und mittlerer Baubetriebe verschärfen könnte. Für die private Bauaktivität sei das Infrastrukturpaket eher kontraproduktiv, denn die Preise für Baumaterialien dürften wegen der Zusatznachfrage weiter steigen. Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hält unterdessen eine Reduzierung um 2000 Euro Baukosten pro Quadratmeter für möglich. Wenn Baustandards gesenkt werden, könne man einen merklichen Anstieg der Baukosten verhindern, sodass die Investition in Immobilien trotz steigender Zinsen attraktiv bleibe. ( Datev Mittelstandsindex, Tagesschau)

Wohnungsmangel und endlich mehr Baugenehmigungen
Ein Plus von 6,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es bei den Baugenehmigungen zu vermelden. Im Januar 2025 wurden insgesamt 18.000 Wohneinheiten genehmigt. Es war der zweite Anstieg in Folge, nachdem es seit April 2022 durchgängig einen Rückgang gab. Mehr Bautätigkeit ist wichtig, denn hohe Mieten in Großstädten belasten den Arbeitsmarkt und verschärfen den Fachkräftemangel. Das geht aus einer Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC unter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in zwölf deutschen Großstädten hervor. Demnach befürchten 91 % der knapp 4000 Befragten, dass die Mieten in den kommenden fünf Jahren weiter steigen werden. 35 % der Befragten haben bereits über einen Jobwechsel wegen hoher Mieten nachgedacht. (Statistisches Bundesamt, Der Spiegel, PwC Studie)

Aktuelle Finanzierungskennzahlen

Consent Management Platform von Real Cookie Banner