KW 15

Neue US-Zölle und ihre Folgen
Am Mittwoch hat US-Präsident Donald Trump neue Strafzölle angekündigt. Sie kommen zusätzlich zu den Zöllen von 25 % auf Fahrzeuge, Stahl und Aluminium. Im Detail geht es um einen Basiszoll von 10 % für alle Importe, der am 5. April in Kraft treten soll. Am 9. April sollen höhere Zölle für die Länder folgen, die den USA gegenüber die höchsten Handelsdefizite aufweisen, ihrerseits Zölle gegen die USA verhängt haben und US-Importe mit anderen Mitteln aus ihren Märkten verbannen. Für die Europäische Union sollen zusätzliche Zölle in Höhe von 20 % auf alle Importe erhoben werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die angekündigten Zölle scharf kritisiert und entsprechende Reaktionen angekündigt. Das für Montag geplante Sondertreffen der EU-Handelsminister zu möglichen Gegenmaßnahmen wurde auf Mitte April verschoben. 


Der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, rechnet damit, dass ein eskalierender Handelskonflikt zwischen den USA und der EU für deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich spürbare Auswirkungen haben könnte. Der Präsident des Deutschen Instituts für wirtschaftsforschung DIW, Marcel Fratzscher, geht davon aus, dass vor allem in den USA die Preise steigen und Jobs verloren gehen werden. Jetzt komme es auf die Gegenreaktion von Europa und der Welt an. ING-Chefsvolkswirt Carsten Brzeski sagt, dass sich die kurzfristigen Aussichten der Eurozone verschlechtern. „Jetzt hängt viel davon ab, dass die europäischen Regierungen ihre geplanten Konjunkturprogramme und Reformen zur Stärkung der Binnenwirtschaft durchsetzen.” (Tagesschau, F.A.Z., Die Zeit, Der Spiegel)

Inflation und Bauzinsen 
Zölle und Gegenzölle könnten die Inflation steigen lassen. Denkbar ist auch, dass sie die Konjunktur abwürgen und damit die Inflation drosseln. Im Euroraum lag die Inflation im März bei 2,2 %, nach 2,3 % im Februar. Sie ist ein Indikator, an dem sich die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Zinsentscheidung orientiert. Der nächste Termin ist am 17. April. Ob es zu einer weiteren Zinssenkung kommt oder eine Zinspause eingelegt wird, ist unklar. In den Gesprächen mit Kundinnen und Kunden zeigt sich immer wieder, dass sie einen direkten Zusammenhang zwischen Leitzins und Bauzins sehen. Die Bauzinsen hängen aber nicht primär am Leitzins. Sie orientieren sich an der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe und an der Pfandbrief-Rendite. Mit dem milliardenschweren Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur sind die Kurse für deutsche Staatsanleihen zuletzt stark gefallen, die Rendite hat im Gegenzug zugelegt. Sie stieg von rund 2,4 % auf rund 2,8 %. Sie schwankt derzeit, bewegt sich aber weiter etwa 0,4 Prozentpunkte oberhalb des alten Niveaus. Aktuell liegen die Bauzinsen im Schnitt bei 3,7 % für 10-jährige Darlehen und damit nach wie vor unter den Spitzenniveaus von 2023. Perspektivisch rechnen wir mit leicht steigenden Bauzinsen. In den nächsten Tagen könnten die Zinsen für 10-jährige Darlehen kurzfristig wieder unter die 3,7 %-Marke sinken. Derartige Zins-Zwischentiefs sind eine gute Gelegenheit, um bei der Finanzierung Geld zu sparen – wenn Kundinnen und Kunden gut vorbereitet sind.  (Handelsblatt+, F.A.Z.+)

Zinsentwicklung 10-jährige Baudarlehen

Immopreise legen weiter zu
Der Immobilienmarkt präsentiert sich im ersten Quartal 2025 stabil. Eine Auswertung des Portals Immowelt zeigt, dass die Angebotspreise für Wohneigentum in den ersten drei Monaten des Jahres bundesweit um 1,2 % zugelegt haben. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen im Bestand erhöht sich auf 3162 Euro (+1,2 %), bei Einfamilienhäusern stieg er um 1,3 % auf 2767 Euro. Es ist das fünfte Quartal in Folge, in dem die Preise steigen. Auch eine Studie der EZB prognostiziert europaweit steigende Preise: Das Angebot an Wohnraum sei knapp, die Nachfrage danach aber weiter solide. So könnte der Aufwärtstrend der Preise weiter anhalten. Unter den zwölf EU-Ländern, in denen seit 2022 die Preise fielen, war vor allem Deutschland ein Treiber des Preisrutsches, aber die EZB-Daten zeigen einen erneuten Anstieg. Ganz auf dem Niveau von 2022 sind die Immobilienpreise jedoch noch nicht angelangt und aufgrund der Zinssteigerungen könnte die Erholung noch etwas auf sich warten lassen. (Immowelt, EZB)

Heizungsgesetz geht, Heizungsförderung bleibt
In den Koalitionsverhandlungen haben sich Union und SPD auf die „Abschaffung des Heizungsgesetzes” in seiner bisherigen Form geeinigt. Die Heizungsförderung soll aber fortgesetzt werden. Im Gespräch ist, dass die geltenden Regelungen „technologieoffener, flexibler und einfacher gemacht und mit verlässlicher, unbürokratischer und effizienter und sozial gestaffelter Förderung flankiert werden”. Die Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen einschließlich Energieberatungen und die Heizungsförderung durch die BEG sollen fortgesetzt werden. ( Tagesschau)

Aktuelle Finanzierungskennzahlen

Abgebildet sind Durchschnittswerte auf Basis der Finanzierungskennzahlen der Interhyp Gruppe. Pfeile zeigen die Trendentwicklung im Vergleich zum Vormonat an.

Consent Management Platform von Real Cookie Banner