KW 18

Einschätzungen zur EZB-Zinssenkung: Zentralbank will Stabilität im Chaos
Mit der Senkung des Leitzinses von 2,5 % auf 2,25 % hat die EZB die Zinsen zum siebten Mal seit Mitte vergangenen Jahres herabgesetzt. Laut EZB-Chefin Christine Lagarde haben sich die Wachstumsaussichten „aufgrund zunehmender Handelsspannungen“ eingetrübt – eine diplomatische Umschreibung dafür, dass sich die Weltwirtschaft in der Folge von Trumps chaotischer Zollpolitik zunehmend im Krisenmodus befindet.

Ähnlich sieht es auch Ulrich Reuter, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes. Offensichtlich wolle die EZB zur Stabilisierung beitragen, so Reuter gegenüber dem Finanzmagazin Cash-online, das etliche Analystenstimmen zur EZB-Leitzinssenkung zusammengefasst hat. DWS-Volkswirtin Ulrike Kastens geht davon aus, dass die Zentralbank aufgrund der hohen Unsicherheiten über Trumps weiteres Vorgehen und der unklaren Auswirkungen der Zollpolitik über mögliche weitere Zinsschritte kurzfristig von Sitzung zu Sitzung entscheiden werde. 

Auch die Nord/LB widmet ihre aktuelle Research-Einschätzung der EZB-Reaktion auf Trumps Zollchaos. Sollte die Inflation aufgrund der Dollarschwäche früher als erwartet in den Zielbereich von 2 % zurückkehren, könnten weitere Zinssenkungen folgen, schreibt die Nord/LB. Entspannt hat sich die Lage zuletzt bei den Bauzinsen, die seit Anfang April nochmals leicht nachgegeben haben. Wir sehen darin eine indirekte Folge der Turbulenzen an den Aktienmärkten, weil Bundesanleihen als sichere Anlage stark nachgefragt waren und deren Renditen dadurch nachgegeben haben. Aktuell sind Prognosen mit einer großen Unsicherheit behaftet. Die Experten des Interhyp-Bankenpanels gehen davon aus, dass die Bauzinsen in der kommenden Zeit um das aktuelle Niveau von rund 3,6 % für 10-jährige Darlehen pendeln werden. (EZB, Cash-onlineNordLB)

Baugenehmigungen wieder rückläufig: Verbände hoffen auf Wohnungsbauturbo
Die Zahl der Baugenehmigungen war im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder rückläufig, berichtete das Bundesamt für Statistik vor wenigen Tagen. Zwar wurden 12,4 % mehr neue Einfamilienhäuser genehmigt. Doch das Minus bei Zwei- und Mehrfamilienhäusern sorgte unterm Strich für einen Rückgang um 2,3 % auf 17.900 Wohnungen. Nach dem deutlichen Plus im Januar von fast 7 % bei Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern verblieb für die ersten beiden Monate des Jahres nur noch ein leichter Anstieg um 2,1 %. Ohne eine Änderung der politischen Rahmenbedingungen bleibe der Wohnungsbau blockiert, so der Kommentar von Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). Als wichtigste Hemmnisse sieht Pakleppa derzeit noch hohe Baukosten, zu viel Bürokratie und zu wenig Planungssicherheit. Hauptgeschäftsführerin Aygül Özkan vom Immobilienverband ZIA hofft auf den von der neuen Regierung geplanten Wohnungsbauturbo und eine Novellierung des Baugesetzbuches. Durch gezielte Förderung müssten nun Anreize für die Investitionen in den Neubau gesetzt werden, so Özkans Forderung. (Bundesamt für Statistik, ZDB, ZIA)

Günstiger bauen: Welche Einsparungen sind möglich?
Die Pläne der neuen Bundesregierung für mehr Neubau sehen unter anderem eine wichtige Gesetzesänderung vor: Wer als Planer oder Bauunternehmer von den gängigen Normen abweicht, soll künftig nicht mehr juristisch wegen Baumängeln angreifbar sein, so lange die gesetzlichen Mindestanforderungen eingehalten werden. Ein aktueller Beitrag in der WirtschaftsWoche beschreibt, welches Einsparpotenzial beim Neubau durch vereinfachtes Bauen realisiert werden kann: Die Baukosten könnten im Idealfall ein Drittel niedriger als derzeit ausfallen, wenn die gesetzlichen Standards statt die aufwändigen Normen eingehalten werden, heißt es im Artikel. Weiteres Potenzial liege in vereinfachten Genehmigungsverfahren bei der Erweiterung der Wohnfläche oder der Aufteilung von Einfamilienhäusern in mehrere Wohnungen. (WirtschaftsWoche)

Umfrage der Bausparkasse Schwäbisch Hall: Knackpunkte beim Erwerb eines Eigenheims
Viele Menschen träumen von den eigenen vier Wänden, doch nur ein Teil davon realisiert diesen Wunsch auch tatsächlich. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall hat in einer aktuellen Umfrage ermittelt, was Menschen zum Erwerb von Wohneigentum motiviert und was sie davon abhält. Während auf der einen Seite die Familiengründung ein wichtiges Argument für das Eigenheim ist, stehen der Realisierung vor allem bei jungen Menschen fehlendes Eigenkapital, hohe Kauf- und Baupreise und Unsicherheiten bei den persönlichen Zukunftsperspektiven entgegen. Die Umfrage liefert interessante Erkenntnisse, die in die Beratung einfließen können – beispielsweise indem Sie Ihren Kundinnen und Kunden aufzeigen, wie mit Fördermitteln oder durch Einbeziehung einer zusätzlichen Grundschuld etwa auf eine unbelastete Immobilie der Eltern die Finanzierungskosten senken können. (Bausparkasse Schwäbisch Hall)

Aktuelle Finanzierungskennzahlen

Abgebildet sind Durchschnittswerte auf Basis der Finanzierungskennzahlen der Interhyp Gruppe. Pfeile zeigen die Trendentwicklung im Vergleich zum Vormonat an. Quelle Prohyp

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