KW 21

Neue Marktstudien: Immobilienpreise steigen wieder
Laut einer neuen Marktstudie des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) befinden sich die Immobilienpreise in einem deutlichen Aufwärtstrend. Über alle Immobilienarten hinweg zeigt der verbandseigene Preisindikator vdp-Index für das erste Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Anstieg von 3,3 %. Die Preise für Wohnimmobilien erhöhten sich sogar um 3,6 %. Verbands-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt weist darauf hin, dass das Transaktionsvolumen als Basis für die Preisermittlung noch verhalten sei. Nun sei abzuwarten, ob sich im zweiten Quartal die Aufwärtsbewegung bestätige. Auch der Interhyp-Immobilienindex zeigt für April einen leichten Anstieg der Immobilienpreise um 0,3 % im Vergleich zum Vormonat. Aufgrund des weiterhin schwachen Neubaus und rasant steigender Mieten dürfte der Eigenheimerwerb für viele Menschen zunehmend attraktiv werden, so dass wir im Jahresverlauf mit weiter steigenden Preisen rechnen.

Eine aktuelle Prognose für die längerfristige Preisentwicklung veröffentlichte die Postbank in der aktuellen Wohnatlas-Ausgabe. In 13 Bundesländern erwartet das Geldinstitut einen inflationsbereinigten Anstieg der Kaufpreise bis 2035. Lediglich für Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen werden langfristig leicht sinkende Preise prognostiziert. Dennoch liegt laut Postbank die Stadt mit der höchsten Kaufpreiserwartung in Sachsen: Bis 2035 sollen in Leipzig die Immobilienpreise inflationsbereinigt um 1,9 % jährlich steigen. Vor allem in kleineren Großstädten wie Erfurt, Bonn oder Heilbronn sehen die Postbank-Analysten Potenzial für nachhaltige Wertsteigerung. In einem Beitrag hat die FAZ die Postbank-Studie zusätzlich mit interaktiven Karten aufbereitet. Die Lektüre der aktuellen Wohnatlas-Ausgabe ist insbesondere für Kapitalanlegerinnen und Kapitalanleger interessant, die auf der Suche nach Standorten mit langfristigen Wertsteigerungsperspektiven sind. (vdp, Postbank, FAZ)

Entwicklung Immobilienpreis-Index

Für Gesamtdeutschland sind die Immobilienpreise seit Jahresbeginn um 1,1 % gestiegen. Auch in den Metropolen geht es im April aufwärts: In Berlin (+0,5 %), Köln (+0,6 %), Hamburg (+0,3 %), Frankfurt (+0,5 %), Stuttgart (+0,1 %), München (+0,1 %) und Leipzig (+0,1 %) haben die Preise im Vergleich zum Vormonat leicht angezogen. Bei den Bundesländern liegt Sachsen-Anhalt mit einem Anstieg von 2,3 % seit Jahresbeginn an der Spitze, gefolgt von Thüringen (+1,9 %) und Baden-Württemberg (1,8 %). Schlusslicht ist Hamburg; hier haben die Preise seit Jahresbeginn sogar nachgegeben (-1,4 %).

Umfrage zur Wohnsituation: Eigentum macht glücklich
Das Immobilienportal Immowelt hat eine aktuelle Umfrage zur Zufriedenheit mit der eigenen Wohnsituation veröffentlicht. Darin zeigt sich deutlich: Wer Wohneigentum besitzt, ist im Vergleich zu Mieterinnen und Mietern mit der persönlichen Wohnsituation meist wesentlich zufriedener. Während 55 % der Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer und 40 % der Besitzerinnen und Besitzer von Eigentumswohnungen sehr glücklich über ihr Zuhause sind, trifft dies nur auf 23 % der Mieterinnen und Mieter zu. Interessantes Detail: 37 % der Befragten gaben an, derzeit noch am Erreichen der gewünschten Wohnverhältnisse zu arbeiten – diese Zahl verdeutlicht ein stattliches Potenzial an künftigen Kaufwilligen und möglichen Finanzierungskundinnen und Finanzierungskunden. (Immowelt)

Grundsteuer: Zwei Drittel der Eigentümer zahlen mehr
Für eine Mehrheit der Immobilieneigentümerinnen und Immobilieneigentümer hat die Grundsteuerreform zu Mehrkosten geführt. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf eine Umfrage des Steuer- und Finanzsoftwareanbieters Wiso. Analysiert wurden hierbei knapp 47.000 Fälle in ganz Deutschland. Demnach zahlen 66,5 % der Eigentümerinnen und Eigentümer mehr Grundsteuer als zuvor; nur für ein Viertel der Befragten hat sich die Steuerbelastung verringert. Im Schnitt betrage der Anstieg 84,5 %, wobei es je nach Bundesland große Differenzen gebe: Während in Berlin, Baden-Württemberg und Brandenburg die durchschnittliche Steigerung mehr als 100 % betrage, liege sie in Schleswig-Holstein und im Saarland bei unter 60 %. Fazit des Handelsblatt-Beitrags: Ob das einstige Versprechen der Aufkommensneutralität eingehalten werde, sei sehr fraglich. (Handelsblatt)

Aufstocken und ausbauen: Potenzial für über 2 Millionen Wohnungen
Die neue Bundesregierung muss Wege finden, um den anhaltenden Wohnungsmangel in Deutschland zu beheben. Die LBS-Bausparkassen weisen in diesem Zusammenhang auf das Potenzial von Aufstockung und Ausbau hin. Laut aktuellen Studien seien dadurch rund 2,4 Millionen neue Wohnungen möglich, der Großteil davon durch Aufstockung auf bestehende Wohn- und Bürogebäude. Die Nutzung bereits überbauter Flächen sei nicht nur nachhaltig, sondern auch kostensparend: Laut LBS kostet die Aufstockung pro Quadratmeter Wohnfläche rund 1.000 Euro weniger als ein Neubau. Um eine Aufstockungs- und Anbauoffensive in Gang zu bringen, sei jedoch der Abbau bürokratischer Hürden und eine bessere Information für Eigentümerinnen und Eigentümer zu Umnutzungsmöglichkeiten notwendig. (LBS-Bausparkassen)

Aktuelle Finanzierungskennzahlen

Abgebildet sind Durchschnittswerte auf Basis der Finanzierungskennzahlen der Interhyp Gruppe. Pfeile zeigen die Trendentwicklung im Vergleich zum Vormonat an.

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