KW 38

Die EZB zeigt sich in abwartender Haltung – Leitzinsen bleiben unverändert
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag die Leitzinsen unverändert gelassen. Der Einlagensatz, der maßgeblich für Spar- und Kreditzinsen ist, liegt weiter bei 2,0 %. Nach der neuesten Einschätzung der Notenbank wird die Inflation im Euroraum in diesem Jahr mit 2,1 % leicht über der Zielmarke von 2,0 % liegen. Damit zeigt sich die EZB in abwartender Haltung und reagiert nicht auf die jüngsten Bewegungen an den Anleihemärkten. Vergangene Woche sind die Kurse von Staatsbonds mit langer Laufzeit aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien teilweise deutlich gesunken, im Gegenzug stiegen deren Renditen. Diese Woche stand Frankreich im Fokus. Mit einer Schuldenquote von 114,1 % und einem Defizit von 5,8 % des BIP reißt die zweitgrößte Volkswirtschaft in der Euro-Zone die Stabilitätskriterien der EU deutlich. Sie sehen 60 % Schuldenstand und 3 % Neuverschuldung pro Jahr vor. Die französische Nationalversammlung entzog der Minderheitsregierung von Premierminister François Bayrou das Vertrauen. Sein Nachfolger wird der bisherige Verteidigungsminister Sébastien Lecornu. Wie sich die Renditen der französischen Staatsanleihen entwickeln, hängt aus Sicht von Expertinnen und Experten vor allem davon ab, wie schnell Frankreich eine neue Regierung bilden kann und ob diese es schafft, einen Haushalt zu verabschieden. 

Kommende Woche könnte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte herabsetzen. „In beiden Währungsräumen ist die Zinsentscheidung etwas heikel”, kommentiert die F.A.Z. „In den Vereinigten Staaten ist unklar, ob eine Zinssenkung im Nachhinein schon bald für falsch befunden werden könnte, wenn die Inflation wegen der Zölle plötzlich anzieht. Und im Euroraum sind sowohl die Auswirkungen der Zölle als auch die Wirkungen der höheren Staatsausgaben und -schulden in Deutschland noch mit viel Unsicherheit behaftet.” Die Bauzinsen hängen nicht primär am Leitzins der EZB, sondern orientieren sich an der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe und an der Pfandbriefrendite. Vor allem die Rendite der Bundesanleihe wird zwar durch die Geldpolitik mitbestimmt, aber auch durch Geopolitik, Inflationserwartungen oder davon, wie viele Schulden Deutschland künftig aufnimmt. Mittel- bis langfristig ist eine Steigerung der Bauzinsen wahrscheinlich, sofern sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzt. Sie dürften sich in den kommenden Wochen noch auf einem Niveau von rund 3,7 % seitwärts bewegen. (Tagesschau, F.A.Z.+, Handelsblatt+)

Rollout-Beginn ab Oktober: ehyp home beschleunigt Baufi-Prozess 
Im Podcast für Immobilienwirtschaft „L’Immo“ sprechen Prohyp-Geschäftsführerin Kirsten Küchler und Prohyp-Geschäftsführer Florian Tenbusch über den bevorstehenden Rollout der neuen Vertriebsplattform ehyp home. Mit ihr sollen Prohyp-Vermittlerinnen und -Vermittler die Abwicklung der Baufinanzierungen deutlich effizienter gestalten können. „Wir haben uns den gesamten Prozess angeschaut und überlegt, wo wir ihn besser und schneller machen können”, sagt Kirsten Küchler. Die Kundinnen und Kunden können aktiv und transparent in den gesamten Baufinanzierungsprozess eingebunden werden. Wie beim „Ikea-Effekt“, dem Phänomen, dass Menschen Dinge, die sie selbst zusammengebaut oder hergestellt haben, als wertvoller einschätzen, konvertiert eine Baufinanzierung mit eigenem Engagement höher. Außerdem spart die Mitarbeit der Kundinnen und Kunden den Vermittlerinnen und Vermittlern etwa 30 Minuten Zeit. Dank ehyp home können sie sich damit stärker auf die Beratung konzentrieren, erläutert Florian Tenbusch: „Wir haben eine Vertriebsplattform gebaut, mit der wir die Reibungspunkte im Baufinanzierungsprozess minimieren und unseren Partnern so mehr Zeit fürs Wesentliche verschaffen.“ (L’Immo Podcast zum Nachhören)

Immobilienpreis–Index: 
Seit Mitte 2024 sind bundesweit wieder leichte Preissteigerungen bei Eigenheimen erkennbar. Das haben die amtlichen Gutachterausschüsse für Grundstückswertermittlung zusammen mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ermittelt. Auch der Interhyp-Immobilienindex bestätigt den Aufwärtstrend. Für Gesamtdeutschland ging es im August um 0,4 % nach oben, seit Jahresbeginn steht ein Plus von 2,9 %. In den Metropolen zeigt sich ein gemischtes Bild: In Berlin (+ 0,3 %), Hamburg (+ 0,1 %) und Frankfurt (+ 0,3 %) ging es aufwärts, in München (- 0,4 %) und Leipzig (- 0,1 %) sind die Preise im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Der Interhyp-Immobilienpreis-Index ist vergleichbar mit dem Verbraucherpreisindex vom Statistischen Bundesamt und beinhaltet eine für Deutschland repräsentative Selektion aller über Interhyp finanzierten Immobilien. (BBSR)

Haushaltsausschuss: Geld für KfW-Programm EH55-Standard
Der Haushaltsausschuss im Bundestag hat den Etat 2025 für das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) beschlossen. Für das KfW-Programm Effizienzhaus EH55 sollen in diesem Jahr 59 Millionen Euro freigemacht werden. Die zeitlich befristete Förderung ist auf Neubauprojekte beschränkt, die noch im EH55-Standard geplant worden sind, für die wegen des KfW-Förderstopps im April 2022 aber kein Förderantrag mehr gestellt werden konnte. An der genauen Ausgestaltung arbeitet das Bauministerium. Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) sagte nach dem Beschluss im Haushaltsausschuss: „Baufertige Planungen wollen wir möglichst schnell in Baustarts für gebaute Häuser umwandeln.“ Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen geht davon aus, dass damit „kurzfristig tausende noch nicht gebaute Wohneinheiten reaktiviert werden“ könnten. Der Bundestag muss das Haushaltsgesetz 2025 am 18. September verabschieden. Wie die KfW-55-Förderung im kommenden Jahr aussehen soll, wird Teil der Verhandlungen für den Bundeshalt 2026 sein. (Haufe, Bauministerium)

Aktuelle Finanzierungskennzahlen

Abgebildet sind Durchschnittswerte auf Basis der Finanzierungskennzahlen der Interhyp Gruppe. Pfeile zeigen die Trendentwicklung im Vergleich zum Vormonat an.

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