KW 50

Euro-Inflation nähert sich der 2 %-Marke
Die Inflation im Euroraum lag im November bei 2,2 % und damit knapp über den von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten 2 %. Allerdings lag die Kernrate, aus der schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Nahrung herausgerechnet sind, bei 2,4 %. „Eine rückläufige Inflationsrate ist eine Erleichterung für die EZB. Für die Menschen steigen die Preise aber weiterhin, nur nicht mehr so stark. Diesen Kaufkraftverlust, den wir über den starken Anstieg der Inflationsrate gesehen haben, kann auch der leichte Anstieg der Reallöhne nicht wettmachen“, sagt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING, im Deutschlandfunk. Tatsächlich schrumpft der private Konsum derzeit. Er ist ein wichtiger Faktor für das BIP. 

Mit 0,3 % erwartetem Wachstum im Jahr 2025 dürfte Deutschland das schwächste Wachstum aller G20-Länder verzeichnen, meldet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Sie geht in ihrer jüngsten Prognose davon aus, dass die Wirtschaft in Deutschland 2026 um 1 % wachsen wird. Für 2027 wird ein Plus von 1,5 % erwartet. Niedrige Inflation, steigende Löhne und ein Rückgang bei der innenpolitischen Unsicherheit sowie steigende Investitionen kämen der deutschen Wirtschaft zugute. Impulse aus dem 500 Milliarden Euro schweren Investitionsprogramm der Bundesregierung seien nicht zu erkennen, so Jan Brorhilker von der Unternehmensberatung EY, die zusammen mit dem Statistischen Bundesamt die Rohdaten von 22.000 Firmen mit mindestens 50 Beschäftigten ausgewertet hat. Viele Unternehmen reagieren darauf mit Stellenabbau: Außer in der Nahrungsmittelindustrie gibt es in allen anderen großen Branchen Rückgänge bei den Beschäftigtenzahlen. (Tagesschau, Die Zeit, Der Spiegel+)

Koalitionsausschuss beschließt BauGB-Novelle
Der Koalitionsausschuss der Bundesregierung hat die Novelle des Baugesetzbuchs (BauGB) beschlossen. Damit soll der Wohnungsbau erheblich vereinfacht und beschleunigt werden. Dem Bau von neuen Wohnungen in angespannten Wohnungsmärkten wird ein Vorrang eingeräumt, für Bauleitplanverfahren soll „digital only“ gelten und Fristen für Gutachten und Stellungnahmen sollen gestrafft werden. Das Vorhaben der Koalition wird von den Grünen als „Schaufensterpolitik“ kritisiert. Stattdessen brauche es klare Richtlinien und gezielte Investitionen. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB), äußert sich hingegen positiv: „Es ist absolut zu begrüßen, dass die Bundesregierung ihre Beschleunigungsagenda konsequent fortsetzt und zügig handelt.” Die Straffung der Beteiligungsverfahren sorge für weniger Bürokratie und mehr gebaute Wohnungen. Ein weiterer Punkt der Novelle ist, dass der bis Ende 2025 befristete Umwandlungsschutz für Miet- und Eigentumswohnungen nach § 250 BauGB verlängert wird. (Frankfurter Rundschau, B_I Medien)

vdp-Ausblick: Weitere Erholung am Immobilienmarkt
Wie entwickelt sich der Immobilienmarkt im kommenden Jahr? Gero Bergmann, Präsident des Verbands der deutschen Pfandbriefbanken (vdp), erwartet 2026 eine weitere Erholung der Preise am Wohnimmobilienmarkt: „In einer Zeit, in der die Baufertigstellungen deutlich zurückgegangen sind, interessieren sich immer mehr Kaufwillige für die bestehenden Wohnobjekte – das treibt die Preise weiter in die Höhe.“ Allerdings rechnet Bergmann laut Handelsblatt nur mit einem Wachstum der Kaufpreise „im einstelligen Prozentbereich“. Um die Schaffung von mehr Wohnraum zu unterstützen, sollten aus Sicht von Bergmann die Kapitalanforderungen für Kredite gesenkt werden, die dem Erwerb von Grundstücken und dem Bau von Immobilien dienen. (Handelsblatt+)

Städteranking bewertet Infrastruktur und Wirtschaftsniveau 
Ob Kaufinteressenten eine Immobilie als Eigenheim oder als Kapitalanlage suchen: Ein dynamisches Umfeld, eine gute Infrastruktur und Lebensqualität sind wichtige Kaufargumente. Das Online-Portal Immoscout24 und die Wirtschaftswoche haben die 71 größten Städte Deutschlands nach den Kriterien Wirtschaftsniveau, Dynamik und Lebensqualität erstmals auch nach der Infrastruktur bewertet. Dazu zählen Forschung, Bildung und Ausbau des digitalen Netzes, aber auch Verkehr oder Klimaresilienz. Hier steht Potsdam samt seinen Hochschulen, starker Glasfaserversorgung und der guten Anbindung an Autobahnen und Bundesstraßen vor Regensburg und Ingolstadt. Bei der Wirtschaftskraft führt München. Aber Einwohnerinnen und Einwohner sehen sich verstärkt nach einem neuen Zuhause außerhalb der Metropole um, weil die Lebenshaltungskosten als zu teuer empfunden werden, zeigt die Untersuchung. Vorne liegen außerdem Stuttgart und wiederum Ingolstadt. Berlin ist erstmals seit 2016 nicht mehr ganz vorne zu finden. Hier spielt unter anderem der schwache Neubau in einem sehr angespannten Wohnungsmarkt eine Rolle. (ImmoScout24)

Aktuelle Finanzierungskennzahlen

Consent Management Platform von Real Cookie Banner